Sony 85 mm 1:1,4 GM II - das perfekte Porträtobjektiv?
Im Jahr 2016 hat Sony mit dem Sony 85 mm 1,4 GM die Ära der G-Master-Festbrennweiten eingeläutet. Eine Objektivreihe, die für höchste Qualität und Zuverlässigkeit steht. Aktuell umfasst die G-Master-Serie 18 Objektive, vom Weitwinkel-Zoom bis hin zur langen Tele-Festbrennweite. Nun ist die erste G-Master-Festbrennweite jedoch ein wenig in die Jahre gekommen, was Sony dazu veranlasst hat, die klassische Porträtbrennweite auf ein neues Level zu heben und für die technischen Herausforderungen der immer besser werdenden Sensoren zu wappnen. Das neue Sony 85 mm 1:1,4 GM II wurde vorgestellt, und wir hatten die Möglichkeit, es vorab ausführlich zu testen. Alles zum neuen Objektiv finden Sie in unserem Blog.
Warum sind 85 mm Festbrennweite so beliebt?
In der Porträt- und Reportagefotografie erfreuen sich Festbrennweiten mit einer Brennweite von 85 mm großer Beliebtheit. Um zu verstehen, weshalb das so ist, lohnt es sich, die physikalischen Eigenschaften und die Geschichte der Fotografie genauer zu betrachten. Die Kombination aus Festbrennweiten von 35 mm und 85 mm ist bereits seit vielen Jahren besonders bei Fotojournalisten beliebt. Diese Kombination bietet mit den 35 mm genug Weitwinkel, um Personen natürlich in ihrer Umgebung zu zeigen, während die 85 mm perfekt für näher heran geholte Porträts oder Fotos mit etwas Abstand zur porträtierten Person geeignet sind.
Ein weiterer Vorteil dieser Brennweiten liegt darin, dass sie schon sehr früh konstruiert werden konnten, ohne allzu große physikalische Kompromisse eingehen zu müssen. Aus physikalischer Sicht gibt es gleich mehrere Vorteile, ein 85 mm-Objektiv zu nutzen: Der Brennweitenbereich geht über den von Normalbrennweiten um die 50 mm hinaus und bietet eine größere Reichweite. Trotzdem bleiben die Objektive leicht und erschwinglich. Personen, die mit dieser Brennweite porträtiert werden, wirken sehr natürlich, und die leichte Komprimierung der Gesichtszüge sorgt für einen schmeichelhaften Bildeindruck.
Das neue Sony 85 mm 1:1,4 GM II
Mit dem neuen Sony 85 1:1,4 GM II hat Sony, wie bereits erwähnt, das in die Jahre gekommene Sony 85 mm 1:1,4 ersetzt. Sony hatte den Anspruch, den Klassiker auf ein neues Level zu heben und an die Anforderungen der neuen hochauflösenden Sensoren anzupassen. Und vorweg gesagt: Es ist ihnen gelungen.
Das Sony 85 mm 1,4 GM II hat nicht nur ein kleines Update erhalten, sondern es wurde spürbar verbessert. Beginnen wir mit dem äußeren Erscheinungsbild: Das Design wirkt nun wesentlich zeitgemäßer, das Objektiv ist ein wenig kleiner geworden und das Gehäuse hat eine neue Beschichtung erhalten. Hinzu kommt, wie beim Vorgänger, ein Blendenring, der vollkommen geräuschlos oder mit einem angenehmen Klicken genutzt werden kann. Ergänzt wird das Objektiv durch zwei frei belegbare Tasten, die sich am Objektiv befinden. Hier lassen sich zahlreiche Funktionen einstellen, um das Handling zu erleichtern und die wichtigsten Einstellungen ändern zu können, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen.
Das Wichtigste - die inneren Werte
Der optische Aufbau besteht aus insgesamt 14 optischen Elementen in 11 Gruppen, darunter zwei XA-Linsen, die für deutlich weniger chromatische Aberration sorgen, also weniger Farbsäume an kontrastreichen Kanten. Für ein butterweiches und kreisrundes Bokeh sorgen die 11 abgerundeten Blendenlamellen. Die Nano AR Coating III-Beschichtung reduziert Lensflares und Spiegelungen im Objektiv erheblich.
Sony hat jedoch nicht nur die optischen Bauteile verbessert, sondern dem Sony 85 mm 1:1,4 GM II auch einen neuen Autofokusmotor, besser gesagt sogar zwei neue Motoren, spendiert. Die zwei XD-Linear-Motoren ermöglichen ein blitzschnelles Scharfstellen und machen das Objektiv somit auch mit der schnellsten Kamera auf dem Markt, der Sony Alpha 9 III und ihren 120 Bildern pro Sekunde, kompatibel. Wenn man bedenkt, dass Kameras in Zukunft immer schneller werden, ist dies eindeutig eine Investition in die Zukunft.
Alle diese technischen Neuerungen und Verbesserungen sorgen für eine extrem hohe Schärfeleistung bis in die Ecken. Im direkten Vergleich zum Vorgänger ist ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Doch nicht nur die Schärfe wurde optimiert, das gesamte Bild wirkt klarer und das Bokeh noch weicher und ruhiger. Während das Vorgängermodell, das Sony 85 mm 1:1,4 GM, noch sichtbare Farbsäume im Bokeh aufwies, sind diese bei der neuen Version nahezu verschwunden.
Das Sony 85 mm 1:1,4 GM II in der Praxis
Wir hatten das Vergnügen, das Objektiv bei einem morgendlichen Porträt-Shooting ausführlich zu testen, und sind begeistert. Die optische Qualität hält, was uns versprochen wurde, und der Autofokus hatte keinerlei Probleme bei der Arbeit. Besonders beeindruckt hat uns das cremig-weiche Bokeh, das bei einer Blende von 1:1,4 natürlich am stärksten zur Geltung kommt, aber auch schon bei leicht abgeblendeter Blende einen wirklich tollen Bildlook erzeugt. Beim Fotografieren gegen die Sonne ist es fast schade, dass es kaum noch Lensflares gibt. Dennoch sorgt das Objektiv für ein sehr stimmungsvolles Bilderlebnis und für knackscharfe Aufnahmen. Ein wichtiger Punkt, der uns bei der Arbeit mit dem Objektiv aufgefallen ist, ist das geringe Gewicht zum Vorgänger. Das macht das Handling spürbar besser und, sorgt dafür, dass Kamera und Objektiv in Kombination besser in der Hand liegen.
Das ultimative Porträtobjektiv?
Das neue Sony 85 mm 1:1,4 GM II setzt neue Maßstäbe in der Porträtfotografie und darüber hinaus. Die Abbildungsleistung sucht ihresgleichen, und trotz der vielen beweglichen Glaselemente arbeitet der Autofokus schnell und präzise. Dadurch ist das Objektiv nicht nur für klassische Porträtfotografen interessant, sondern auch für Sportfotografen und Videografen, die eine Festbrennweite im leichten Telebereich suchen. Dank der neuesten Linsen und Beschichtungen ist die optische Qualität so hoch, dass der Kauf des Objektivs einer Investition in die Zukunft gleicht.