Im digitalen Zeitalter der Fotografie werden Bilder oft erst später, nach der Aufnahme finalisiert. Die geschossenen RAW-Dateien werden dabei so lange bearbeitet, bis der gewünschte Bildlook erreicht wird. Auch in der analogen Zeit hat es etwas gedauert, bis das Endprodukt fertig war, da der Film erst entwickelt werden musste. Für alle, die jedoch Bilder mit einem kreativen Look direkt aus der Kamera haben möchten, ohne diese noch weiter bearbeiten zu müssen, denen bietet Nikon mit den Picture-Control-Konfigurationen die perfekte Lösung.

Verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten

Die Picture Control Funktion ermöglicht eine perfekte Kontrolle über die Bildwirkung in Echtzeit. Dabei gibt es einige vordefinierte Konfigurationen, die von Nikon selbst stammen. Zusätzlich bietet Nikon auch die Möglichkeit für selbst erstellte Konfigurationen an. Standardmäßig werden folgende Konfigurationen angeboten: Automatisch, Standard, Neutral, Brillant, Monochrom, Porträt, Landschaft und Ausgewogen. Diese sind speziell für Aufnahmeszenarien gedacht und heben dabei gewisse Aspekte, wie beispielsweise bestimmte Farben hervor. Wird Porträt angewählt, werden die Bilder so verarbeitet, dass die Farbe und Textur menschlicher Haut verbessert werden. Die Konfiguration Monochrom konvertiert die Aufnahmen, wie der Name vermuten lässt, in Monochrom. Bei den spiegellosen Systemkameras mit Z-Bajonett, sowie bei der D6 und der D780 bietet Nikon zusätzliche Creative Picture Controls an. Diese ermöglichen es, einen bestimmten kreativen Effekt auf der Aufnahme zu erzielen. Verfügbar sind folgende 20 Konfigurationen: Traum, Morgen, Pop, Sonntag, Düster, Dramatisch, Stille, Verblichen, Melancholisch, Rein, Jeans, Spielzeug, Sepia, Blau, Rot, Pink, Holzkohle, Graphit, Binär und Ruß. Sollte die aktuelle Konfiguration den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden, so können kleinere Feinjustierungen vorgenommen werden. So können Parameter wie z. B. die Schärfe, der Kontrast, Helligkeit oder Farbsättigung weiter angepasst werden. 

Eigene Picture-Control-Konfigurationen

Neben den von Nikon bereitgestellten, gibt es auch die Möglichkeit selbst erstellte Konfigurationen zu verwenden. Diese können sogar als Filmsimulationen bekannter analoger Filme dienen. Dadurch wird ein analoger Look auf digitalen Aufnahmen ermöglicht. Erstellt werden diese direkt in der Kamera, oder mit der Hilfe der Nikon-eigenen Software, Picture Control Utility 2. Die Filmsimulationen bekannter analoger Filme, wie beispielsweise von Kodak oder auch erstellte Konfigurationen anderer Fotografen lassen sich zudem oftmals im Internet herunterladen. 

Nikon Picture Control Utility 2

Die Bearbeitungssoftware von Nikon steht hier kostenlos im Download-Center zur Verfügung. Sobald sie installiert ist, kann die Bearbeitung direkt losgehen. Sie müssen nur das gewünschte Bild rein laden und schon dürfen die Konfigurationen ausprobiert werden. Auch hier ist es möglich, weiterhin Feinjustierungen vorzunehmen, wenn z. B. die Helligkeit oder Farbsättigung verändert werden sollen. Durch die vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten lassen sich so anhand von Bildern eigene Picture-Control-Konfigurationen angefertigen. 

Um diese direkt nutzen zu können, müssen Sie nur diesen einfachen Schritten folgen:

1. Picture-Control-Konfigurationen erstellen und speichern.
2. Die erstellten Konfigurationen in das Grundverzeichnis der Speicherkarte laden.
3. Kameramenü öffnen, Menüpunkt "Konfigurationen verwalten" öffnen.
4. "Speicherkarte verwenden" anwählen.
5. Unter dem Menüpunkt "Auf Kamera kopieren", können nun die gespeicherten Konfigurationen auf die Kamera übertragen werden.
6. Ihre Kamera ist direkt einsatzbereit und die neu erstellten Konfigurationen können sofort ausprobiert werden.

Unsere drei Empfehlungen

Um Ihnen den Start mit der Nikon Picture Control zu erleichtern, haben wir ein paar persönliche Favoriten für Sie zusammengestellt. Dabei werden alle Picture-Control-Konfigurationen in Kombination mit den Weißabgleicheinstellungen "A1" oder "Bewölkt" verwendet. Mit der Picture Control Konfiguration "Standard" erhalten Sie eine sehr ausgeglichene und echte Darstellung der Farben. Auch die Hauttöne werden gut dargestellt. Unser Tipp: Verwenden Sie die Feinjustierungen und setzen Sie die Sättigung auf -3 und den Kontrast auf +2. Dadurch erhalten Sie einen unglaublich schönen und individuellen Look, der vor allem in der alltäglichen Fotografie bestens funktioniert. 

Einer unsere Lieblinge ist der Schwarz-Weiß bzw. Monochrom-Modus: Hier stehen drei digitale Filtereffekte zur Verfügung: Rot, Blau, Grün und Gelb. Mit diesen lassen sich spannende, surreale Looks kreieren. Vor allem im Sommer bei blauem Himmel liefert die monochrome Konfiguration in Kombination mit dem roten Filter interessante Ergebnisse. Das verstärkt den Kontrast, wodurch sehr gut mit hellen und dunklen Motiven gespielt werden kann. 

Die Konfiguration "Sonntag" eignet sich, wenn man einen warmen und farbenfrohen Look erzeugen möchte. Dabei eignet sich der Weißabgleich "Bewölkt" besonders gut. Durch die Möglichkeit, die Stärke von 0 bis 100 einstellen zu können, kann spontan entschieden werden, wie intensiv der Effekt auftreten soll. Durch den warmen Look bietet sich diese Konfiguration besonders gut an, wenn man eine Landschaft in der goldenen Stunde fotografieren will.