Koordinierte Bildstabilisierung für Canon EOS R5 und EOS R6

Die spiegellosen Kameras EOS R5 und EOS R6 verfügen, erstmals im Canon EOS System, über einen im Gehäuse integrierten Bildstabilisator. Wir erklären die Wirkung der Bildstabilisierung in der Kamera und das Zusammenspiel mit dem IS-System der Canon Objektive.

Die „Image Stabilizer“-Systeme für Bildstabilisierung treten beim Fotografieren meist dann in Aktion, wenn wenig Licht vorhanden ist. Die Folge sind längere Belichtungszeiten. Diese können beim Fotografieren aus der Hand unscharfe Bilder durch das Verwackeln der Kamera zur Folge haben. Das gilt vor allem dann, wenn man mit moderater ISO-Empfindlichkeit fotografieren möchte oder das Objektiv stärker abblendet, um mehr Schärfentiefe zu erzielen.
Die Canon IS-Systeme zur Bildstabilisierung gleichen die Verwacklung aus, sodass man auch bei langen Belichtungszeiten scharfe Bildergebnisse bekommt. Die Bildstabilisierung gegen Verwackeln wirkt also ähnlich wie ein Stativ – nur dass Sie flexibler sind.

Kamerainterne Bildstabilisierung für kurze und mittlere Brennweiten

Die Bildstabilisierung kann im Objektiv und in der Kamera erfolgen. Der wichtige Unterschied: Die Bildstabilisierung in der Kamera entfaltet bei kurzen Weitwinkel- bis zu mittleren Telebrennweiten ihre beste Wirkung. Die optische Bildstabilisierung eines Objektivs kann Verwacklungen auch mit Supertele-Brennweiten kompensieren. Bei der EOS R5 und EOS R6 sind beide Systeme so miteinander koordiniert, dass sie über den gesamten Brennweitenbereich eine optimale Wirkung entfalten.

Vorteile der Canon IS Tele- und Superteleobjektive

Die Canon Tele- und Superteleobjektive mit dem »IS«-Kürzel im Namen genießen bei Sport- und Wildlife-Fotografen einen legendären Ruf, denn sie ermöglichen es beim Fotografieren, je nach Objektiv, um bis zu 5 Stufen längere Belichtungszeiten zu verwenden. Was bedeutet das für die Praxis? Eine grobe Formel besagt, dass die längste Belichtungszeit, die man ohne Verwackeln aus der Hand fotografieren kann, dem umgekehrten Wert der Brennweite entspricht. Bei einem 400-mm-Objektiv ist das dementsprechend 1/400 Sekunde. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du allerdings eine 1/800 s wählen. Wenn dir das IS-System des Objektivs vier Stufen zusätzlich „schenkt“, kannst du also mit 1/50 Sekunde fotografieren.

IS für die Canon RF-Highend-Objektive

Das kamerainterne IS-System der EOS R5 und EOS R6 nutzt fünf Achsen zur Stabilisierung. Es arbeitet dabei mit dem IS-System der Canon Objektive nahtlos zusammen. Das gilt übrigens auch für EF-Objektive, die mit Adapter verwendet werden, ebenso wie für die RF-Objektive mit IS-System. Besonders die lichtstarken RF-Objektive ohne optisches IS-System profitieren von der kamerainternen Bildstabilisierung. Allen voran das RF 50 mm F1.2L USM und das RF 28-70 mm F2.0L USM. Die exzellenten optischen Abbildungsleistungen dieser High-End-Objektive können nun auch ohne Stativ z. B. bei Lowlight-Situationen ausgeschöpft werden.

Gut zu wissen:

Die Bildstabilisierung verhindert lediglich Unschärfen, die durch Verwackeln der Kamera entstehen. Objekte, die sich im Motiv schnell bewegen, kann man über eine kurze Belichtungszeit „einfrieren“.

Kurz erklärt: Objektiv IS Modi 1, 2, 3

Bei einigen Canon Objektiven stehen zwei oder sogar drei IS-Modi zur Auswahl. Die Unterschiede: In Modus 1 korrigiert der Bildstabilisator Verwackler in vertikale und horizontale Richtung. In Modus 2 erlaubt er das Mitziehen der Kamera. So kann beispielsweise bei Sport- und Action-Aufnahmen Bewegungsunschärfe mit ins Bild gebracht werden. Bei einigen Objektiven ist ein Modus 3 wählbar. Dieser arbeitet wie Modus 2, stabilisiert aber nur während der Aufnahme und nicht schon beim Blick durch den Sucher – das schont den Akku.

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