Fujifilm X100VI 

Fujifilm X100V versus X100VI: Was bietet die Neuheit im Vergleich zum Vorgänger?

Die neue Fujifilm X100VI unterscheidet sich äußerlich kaum von ihrem Vorgänger der Fujifilm X100V, aber wie so oft kommt es auf die inneren Werte an. Die neue Edel-Kompaktkamera erbt viele Features ihrer großen Brüder mit Wechselobjektiv. So arbeitet in der Fujifilm X100VI nicht nur der aus der Fujifilm X-T5 bekannte 40 Megapixel APS-C Sensor, sondern auch der wesentlich schnellere X Prozessor der fünften Generation. Dazu kommt ein eigens für die Fujifilm X100VI entwickelter Bildstabilisator, welcher bis zu sechs Blendenstufen stabilisieren kann. Dieser wird besonders nützlich bei Videoaufnahmen in bis zu 6.2K/30P oder 4K/60p. Dazu kann die Kamera das Format 4:2:2 10 bit extern ausgeben. All diese Neuerungen verpackt Fujifilm mit nur minimalen Anpassungen des Gehäuses: Die Kamera ist nur 2 mm dicker und mit 521 Gramm nur 43 Gramm schwerer als das Vorgängermodell. 

 Auch auf der bei der Software gab es nützliche Anpassungen, so hat die X100VI mit der neuen Filmsimulation Reala ACE nun ganze 20 Filmsimulationen zu bieten. Genauso hat sich der Autofokus im Vergleich zum Vorgänger verbessert: Durch einen überarbeiteten Algorithmus erkennt die Kamera nun neben Menschen auch Tiere, Autos, Flugzeuge, Zweiräder und Züge. Was besonders in der Handhabung auffällt, ist der verbesserte Augen-Autofokus, welcher die Augen auch erkennt, wenn sie nur im Profil zu sehen sind. 

Neben all diesen Neuerungen gibt es aber auch Altbewährtes, so hat die neue Fujifilm X100VI das 23 mm Objektiv von ihrem Vorgänger übernommen. Das Objektiv wurde bereits für die Fujifilm X100V überarbeitet und liefert auch in der neuen Fujifilm X100VI herausragende Ergebnisse. Die auf Kleinbild umgerechneten 35 mm sind nicht ohne Grund ein Klassiker in der Reportagefotografie. Mit dieser Brennweite ist von Landschaft über Street bis zu Porträts wirklich alles möglich.

Analoge Bedienung und moderne Technik

Das Konzept der analogen Bedienung mit haptischen Wahlrädern der X100 Serie begeistert seit Jahren Fotografen aller Bereiche. Die X100VI überfordert Sie nicht mit einer Flut aus Knöpfen, sondern setzt auf Einfachheit. So können Sie zum Beispiel die Belichtungszeit einfach über ein dezidiertes Rädchen auf der Oberseite einstellen. Beim Anheben dieses Rädchens wird man durch ein analoges Klicken belohnt. Durch ein ins Rad eingelassenes Fenster ist es möglich, den eingestellten ISO Wert zu überprüfen und zu verändern. 

 Mittels des Blendenringes direkt am Objektiv, können Sie die Blende unkompliziert einstellen und haben alle wichtigen Werte immer auf einen Blick verfügbar. Durch dieses intuitive Bedienkonzept können Sie sich jederzeit voll auf das Fotografieren und Ihr Motiv konzentrieren. 

Neben der Bedienung ist der Sucher ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der X100VI. Dieser bietet die Möglichkeit, zwischen einem analogen optischen Messucher und einem modernen elektronischen Sucher mit nur einer Fingerbewegung zu wechseln. Im optischen Sucher werden alle wichtigen Informationen dezent am Bildrand angezeigt. Für mehr Komfort, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen, bietet Ihnen der elektronische Sucher mit seinen 3,7 Megapixeln ein klares, helles und vor allem scharfes Bild – auch bei starkem Gegenlicht oder völliger Dunkelheit.

Film-Feeling wird digital

Passend zum analogen Feeling der Fujifilm X100VI lassen sich verschiedene Film-Simulationen für ihre Bilder in der Kamera auswählen. Die 20 fein abgestimmten Looks, bekannt von beliebten Fujifilm Analogfilmen, bieten Ihrer Kreativität bei jedem Motiv eine passende Gestaltungsmöglichkeit. 

 So zum Beispiel der beliebte Schwarz-Weiß-Film Fujifilm Acros: Hier können Sie mit verschiedenen Farbfiltern unter anderem die Kontraste im Bild verändern. Aber die Simulationen begeistern auch in Farbe: Der Fujifilm Pro 400 H ist mittlerweile als analoger Film nicht mehr verfügbar. Im digitalen Bild der X100VI sorgt er für besonders stimmungsvolle Farbtöne und die charakteristische Körnung alter Filmemulsionen. So können Sie bei jedem Bild einen neuen Look wählen, ganz ohne den Film wechseln zu müssen oder lange Entwicklungszeiten in Kauf zu nehmen. Der Komfort digitaler Bilder mit dem Retro-Charme vergangener Zeiten.

Die Fuji X100VI in der Praxis - Ein Erfahrungsbericht

Nicht nur bei Fujifilm Fans war die X100VI ein heiß erwarteter Nachfolger. Auch bei uns bestand eine gewisse Vorfreude auf die Neuheit. In unseren Tests hat sich diese Vorfreude vollends bestätigt: Die Kamera hat sich in allen Anwendungssituationen gut geschlagen und uns voll überzeugt. Der 40-Megapixel-Sensor liefert in Kombination mit dem neuen Bildstabilisator sowie dem Objektiv eine Top-Qualität. Dank der hohen Auflösung und der hervorragenden Bildschärfe bieten die entstandenen Bilder mehr als genug Spielraum für einen großzügigen Zuschnitt. Der eingebaute elektronische Sucher löst hoch auf und ist auch für Brillenträger wirklich angenehm zu nutzen. Der optische Sucher ist groß und wird durch sinnvolle Einblendungen wie dem Autofokusfeld, den Belichtungswerten und sogar einem Histogramm ergänzt. Hier zeigt sich eine große Stärke der Kamera: Alle Anzeigen sind wählbar. So lässt sich die Kamera genau auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Das klappbare Touch-Display erweist sich bei ungewöhnlichen Perspektiven als nützlich, wie etwa beim Fotografieren mit ausgestreckten Armen über eine Menschenmenge hinweg. Auch niedrige Bildwinkel lassen sich so problemlos einfangen. 

 Der verbesserte Autofokus macht sich im Einsatz deutlich bemerkbar: Der Augen-Autofokus sitzt auch bei schwierigen Gegenlichtsituationen. Und auch bei Gruppenaufnahmen lässt sich über den Joystick schnell und einfach festlegen, welches Auge fokussiert werden soll. Der AF-Algorithmus überzeugt dabei auch in schlechten Lichtsituationen mit viel Bewegung. Die Schärfe sitzt immer da, wo der Fotograf sie haben möchte. So überzeugt die Fujifilm X100VI im Einsatz auf ganzer Linie. Das durchdachte Design lässt die verlässliche Technik in den Hintergrund rücken und sorgt dafür, dass sich der Fotograf voll und ganz auf das Motiv konzentrieren kann. Trotz der kompakten Maße kommt das Gefühl auf, eine ausgewachsene Kamera in der Hand zu halten – es fehlt wirklich nichts. Gerade das macht die Kamera zur perfekten Begleitung auf Städtetrips, Feiern oder im Alltag.