Dem Sensor auf die Pixel geschaut
Dieses Ärgernis hat bestimmt jeder schon einmal erlebt: Die schönsten Urlaubspanoramen mit traumhaftem Wetter fotografiert und dann diese kleinen schwarzen Flecken auf jedem Bild. Schmutz auf dem Sensor, ein Fluch der Wechselobjektive.
Am einfachsten lässt sich eine eventuelle Sensorverschmutzung mittels Testbild sichtbar machen. Dafür ein Bild vom Himmel, am besten wolkenfrei, bei kleinster Blende machen. Je nach Objektiv ist dies eine Zahl zwischen 16 und 32.
Auf dem Bild tauchen nun Verschmutzungen gut sichtbar als kleine, unscharfe schwarze Punkte oder Flecken auf. Je nach Ausprägung der Verschmutzung ist diese mit dem bloßen Auge auf dem Sensor nicht unbedingt zu erkennen. Schlimm ist ein dreckiger Sensor nicht unbedingt, da alle Sensoren als oberste Schicht ein Schutzglas haben. Wenn die Flecken als scharf abgegrenzte Vierecke auftreten, dann handelt es sich um kaputte Pixel. Im Einzelfall lassen sich diese ausblenden, bei größeren Ansammlungen sollte die Kamera für einen großen Service eingeschickt werden.
Wichtig ist jetzt auf gar keinen Fall mit dem Mund direkt auf den Sensor zu pusten oder mit Tüchern den Sensor zu reinigen. Dabei kann es durch Feuchtigkeit, Druck oder falschen Bewegungen zu Schäden am Sensor und dem Bildstabilisator kommen! Foto Leistenschneider übernimmt keinerlei Haftung für Schäden durch selbst durchgeführte Sensorreinigungen.
Erste Hilfe bei gröberen, leichten Verschmutzungen wie zum Beispiel Fusseln kann bereits die kamerainterne Sensorreinigung leisten. Dafür die Kamera in sauberer Umgebung, mit freiem Sensor nach unten halten. Dann im Menü den entsprechenden Modus auswählen. Nach Bestätigung wird der Sensor über den Bildstabilisator in eine hochfrequente Schwingung versetzt. Leicht aufliegender Schmutz kann so vom Sensor geschüttelt werden und nach unten ins Freie fallen. Nach ein paar Sekunden hört der Modus von alleine wieder auf. Im Zweifelsfall kann man diesen Modus auch zweimal nacheinander ausführen. Sollte sich der Schmutz doch als hartnäckiger erweisen, hilft dann nur eine Reinigung von Hand.
Die erste Stufe der mechanischen Sensorreinigung ist das Einbringen von Druckluft mittels Blasebalg. Dabei ist es wichtig, nur ein System mit Filterung der Ansaugluft zu benutzen. Ansonsten können durch neu eingebrachte Partikel Schäden oder größere Verschmutzungen entstehen. Dann die Kamera gegen Verrutschen gesichert ablegen, den Blasebalg so ansetzen, dass es unter keinen Umständen den Sensor berühren kann. Mit zwei bis drei kräftigen Luftstößen sollte sich dann der Schmutz entfernen lassen. Abzuraten ist von Druckluft aus Dosen oder Kompressoren, diese können vom Druck viel zu stark sein oder aber Feuchtigkeit und Öl im Inneren der Kamera verteilen.
Gegen hartnäckige Verschmutzungen hilft dann meistens nur eine Nassreinigung des Sensors. Dabei wird die Oberfläche in mehreren Schritten vorsichtig gereinigt. Wenn man dies selber durchführt, muss man unbedingt behutsam vorgehen, um Schäden am Sensor oder der Mechanik des Bildstabilisators zu verhindern. Bei einigen älteren DSLR Kameras kann es zudem sein, dass die untersten Lamellen des Verschlusses leicht in den Spiegelkasten hängen. Diese können durch Berührungen auch beschädigt werden. Zudem ist bei einer Reinigung auf eine saubere Umgebung und die richtige Größe der Swaps, Fullframe oder APS-C, zu achten. Der Sensor wird zuerst mit dem Blasebalg von grobem Schmutz oder Fusseln befreit. Je nach Reinigungssystem wird nun die Reinigungslösung vorsichtig und in dosierter Menge auf den Sensor aufgebracht. Eine eventuelle Einwirkzeit ist der Anleitung zu entnehmen. Die eigentliche Reinigung geschieht nun beim Abziehen der Flüssigkeit mit dem zweiten Swap. Dabei keinen Druck auf den Sensor aufbringen und nur gleitend über den Sensor bewegen. Leichte Schlieren verfliegen nach wenigen Sekunden. Jetzt sollte der Sensor wieder sauber sein.
Zum Abschluss eines Check & Clean werden dann noch die Kamera und die Mechanik auf ordnungsgemäße Funktion überprüft und gereinigt. Die Firmware wird ebenfalls auf Aktualität überprüft und gegebenenfalls upgedatet.
Jetzt lässt sich wieder ganz ohne Ärger fotografieren und die Motive in all ihrer ungetrübten Schönheit genießen.
Produkte zum selbstständigen Reinigen der Kamera sind in unserem Shop oder den Filialen zu finden. Bei Fragen zu einem professionellen Check & Clean gibt es in all unseren Filialen Ansprechpartner für diesen Service.