Monacos Architektur

Ein Projekt von Philip Kistner

Der Düsseldorfer Architekturfotograf Philip Kistner ist nach Monaco gereist, um dort die stark verdichtete Architektur des Stadtstaates zu fotografieren. An diesem Ort, der vielen nur aus Hochglanzmagazinen bekannt ist, reizte ihn der Kontrast zwischen Luxusdomizilen und knappem Wohnraum. Philip machte es sich zur Aufgabe, die Widersprüche der Stadt in aufregenden Bildern zu dokumentieren.


Der Fokus des Projekts lag darin, die zunehmende Verdichtung innerhalb Monacos fotografisch festzuhalten. Die Bevölkerungsdichte dort ist mit die höchste aller Staaten weltweit, was sich in zahlreichen Bauprojekten und hohen Wohnungspreisen widerspiegelt. Die Folge der permanenten Bebauung ist eine enorme Diskrepanz zwischen dem Luxus-Image und dem tatsächlichen Stadtbild. Im folgenden Interview erfahren Sie mehr über die Erfahrungen, die Philip Kistner in der aufregenden Metropole gemacht hat.

Philip, Sie sind nach Monaco gereist, um die Architektur vor Ort zu fotografieren. Wie haben Sie sich auf das Projekt vorbereitet?

Vorab habe ich viel auf Google Maps und in den sozialen Medien recherchiert. Das war eine spannende Basis, um interessante Stadtteile und grobe Standpunkte zu finden. Außerdem sieht man insbesondere auf Instagram schnell, welche Motive schon zahlreich fotografiert wurden und bekommt so ein erstes Gefühl für die Bildwelt der Stadt. Nach der Recherche bin ich dann dreimal für etwa eine Woche nach Monaco gereist, um die Stadt und ihre Architektur zu fotografieren. Dabei bin ich oft mehr als 30.000 Schritte am Tag gelaufen und habe festgestellt, dass die Bilder immer fesselnder wurden, je besser ich die Stadt kannte.

Canon

Da waren Sie ja wirklich viel unterwegs! Welches Equipment hatten Sie bei Ihren Ausflügen dabei?

Bei langen Touren ist es wichtig, flexibles und leichtes Equipment zu haben. Ich habe mich zum Beispiel für ein leichtes Carbon Stativ von Gitzo entschieden, da es auch an langen Tagen keine Belastung dargestellt hat. Für die Aufnahmen habe ich mich voll und ganz auf meine Canon EOS 5D Mark IV verlassen, welche in Kombination mit Tilt-Shift-Objektiven großartig für die Architekturfotografie geeignet ist. Neben dem Canon 17mm TS-E 1:4,0 L und dem 24 mm 1:3,5 TS-E L II hatte ich für viele Aufnahmen auch längere Brennweiten, z.B. ein 70-200 mm, im Einsatz.

Gab es bei Ihrer Reise auch Herausforderungen, mit denen Sie nicht gerechnet haben?

Selbstverständlich! Auch bei der besten Vorbereitung kann man nicht alles bedenken. Es war mir zum Beispiel nicht bewusst, dass für professionelle Aufnahmen - und das beginnt in Monaco bereits mit dem Verwenden eines Stativs - eine offizielle Genehmigung erforderlich ist. Dies erfuhr ich bei meiner ersten Reise während einer Polizeikontrolle. Glücklicherweise habe ich die Genehmigung kurzfristig bei der entsprechenden Behörde organisieren können. Ob man es glaubt oder nicht: Die Polizei in Monaco ist sehr präsent und ich wurde mehrmals täglich wegen der Fotoaufnahmen kontrolliert. Seitdem kümmere ich mich natürlich gerne vorab um das Thema.

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Philip, Ihre Reise klingt nach einem großen Abenteuer. Was nehmen Sie für zukünftige Projekte mit?

Die wichtigste Erkenntnis meiner Reise ist: Je klarer man sein Thema vor Augen hat, desto besser werden die Bilder. Am Anfang war es grundsätzlich die Stadt Monaco, die mich interessiert hat. Je weiter das Projekt jedoch fortgeschritten ist, desto mehr hat sich der Schwerpunkt auf das Thema 'Verdichtung' fokussiert. Mit dem Fokus darauf wurden meine Fotos ausdrucksstärker. Inzwischen begeistern mich besonders die fotografisch verdichteten Bilder, welche mit langen Brennweiten aufgenommen wurden.

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Was würden Sie anders machen, wenn Sie dasselbe Projekt heute noch einmal umsetzen würden?

Mehr Megapixel (lacht). Die Motive leben von Details und es macht große Freude, die Bilder gedruckt zu sehen. Dabei kann die Auflösung nie zu hoch sein. Zu diesem Zweck bin ich inzwischen auf zwei Canon EOS R5 umgestiegen. Die Kamera ist zusammen mit den neuen RF-Optiken erstklassig im Bezug auf Schärfe und Auflösung. Danke übrigens an das Team von Foto Leistenschneider für die gute Beratung und die angenehme Zusammenarbeit. In Monaco hätten mich noch Aufnahmen aus der Luft und mit einer Drohne gereizt, um weitere Perspektiven zu realisieren. Aufgrund des Hubschrauberverkehrs ist das sicherlich organisatorisch eine große Herausforderung.

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Haben Sie Ihre Bilder nach der Reise veröffentlicht?

Die fertigen Bilder waren Teil meiner Masterarbeit an der FH Dortmund, wo ich Fotografie studiert habe. Außerdem entstand ein großformatiges Fotobuch in limitierter Auflage. Die meiste Freude habe ich jedoch an großen Drucken der Motive aus Monaco.

Haben Sie abschließend noch hilfreiche Tipps für unsere Leser, um sie bei ihren Fotoreisen zu unterstützen?

Seien Sie neugierig. Erkunden Sie welche Möglichkeiten sich abseits der typischen Bilder anbieten. Oft hilft es, sich mit Einheimischen zu unterhalten und nach dem Zugang zu besonderen Orten zu bitten. Ich habe so sehr viele gute Erfahrungen gemacht. Wenn Sie Lust haben, überlegen Sie sich ein Thema. Und zu guter Letzt: Machen Sie etwas Schönes aus Ihren Bildern.

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Philip Kistner

Mehr Informationen zu seiner Monaco Reise und Einblicke in weitere Arbeiten finden Sie unter: https://www.philipkistner.com/magazin/monaco-architekturfotografie